Hydrophobe Eigenschaften sind für zahlreiche Oberflächen von großer Bedeutung, bei Textilien vor allem für Outdoor-Produkte und OP-Textilien, aber auch zum Schutz der Fasern vor mikrobieller Zersetzung. In einem Gemeinschaftsprojekt zwischen Hohenstein und dem Fraunhofer IGB in Straubing wurde an der Entwicklung einer wasser- und schmutzabweisenden Funktionalisierung für Textilien auf Protein-Basis gearbeitet, als mögliche Alternative zur Fluorcarbonchemie.
Ziel war eine ökonomisch und nachhaltig stabile Funktionalisierung von Cellulose-haltigen Textilien und Oberflächen durch biotechnologisch hergestellte Fusionsproteine. Die Funktion basiert auf Hydrophobinen – Proteine, die natürlicherweise z. B. in Pilzen vorkommen, um diese vor Wasser und Schmutz zu schützen – und die Verankerung an der Textiloberfläche auf spezifischen Cellulose-Bindedomänen. Die Fusion der Proteine durch biotechnologische Herstellung sorgt dabei für eine effektive Bindung an Cellulose-haltige Strukturen und vermittelt der Oberfläche wasserabweisende Effekte. Die im Projekt entwickelten Prinzipien lassen sich auf zahlreiche weitere Anwendungen und Fragestellungen übertragen.