In gut 15 Jahren soll die internationale Marsmission beginnen. Wie die Innenraumkleidung der Astronauten für diese ehrgeizige Langzeitmission beschaffen sein muss, untersucht derzeit das Forschungsprojekt „Spacetex 2030“. Besonders die textilen Eigenschaften der Alltagskleidung im Raumschiff und auf der Marsstation müssen optimiert werden. Doch auch die besonderen Erfordernisse der Schwerelosigkeit an die Schnittführung und Konfektion der Weltraumgarderobe sind Teil des Vorhabens. Zu diesem Zweck haben die Partner des Forschungsprojekts, darunter das innBW-Mitglied Hohenstein Institute, jetzt einen Design-Wettbewerb unter Studierenden ausgeschrieben.
Ziel von Spacetex 2030 ist es, das Zusammenspiel von Körper, Kleidung und Klima bei Schwerelosigkeit zu untersuchen. Die daraus gewonnenen Daten dienen in der Folge zur Optimierung von textilen Materialien für Anwendungen im Weltraum – aber auch für extreme klimatische Bedingungen auf der Erde. Die Studierenden sollen die verbesserte „Station-Wear“ anschließend praxisnah und kreativ gestalten. Der mehrere Jahre dauernde Einsatz stellt hohe Anforderungen an die Form der Arbeits- und Wohnkleidung. Unter anderem müssen die verschiedenen Aufgaben der Raumfahrer, etwa das Bedienen der Geräte, das nötige tägliche Sportprogramm und Wartungsarbeiten der Technik innerhalb der Weltraumschiffe berücksichtigt werden. Hinzu kommen die Einschränkungen bei der Reinigung und Pflege der Kleidungsstücke auf engem Raum.
Die Hohenstein Institute gehören mit insgesamt rund 500 Mitarbeitern am Standort Bönnigheim sowie in weltweit über 40 Kontaktbüros zu den bedeutendsten unabhängigen Forschungs- und Prüfungseinrichtungen im textilen Sektor. Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung von innovativen Produkten und Verfahren sowie ein breites Spektrum von Textilprüfungen und Zertifizierungen bilden das Hauptgeschäft. Auftraggeber sind Industrie und Handel. Die Hohenstein Institute wurden 1946 gegründet und werden bis heute als Familienunternehmen geführt.