Wasserstoff: Elektrolyseure aus heimischer Produktion

Grüner Wasserstoff ist ein vielversprechender Energieträger. Er kann in der Industrie eingesetzt werden, im Schwerlastverkehr und der Stromerzeugung – und stellt damit eine klimafreundliche Alternative zu Öl und Erdgas dar. Fachleute prognostizieren ein gewaltiges Marktwachstum. Von ihm sollten auch deutsche Unternehmen profitieren. Das innBW-Institut Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat nun ein Gerät vorgestellt, das Wasserstoff aus Wasser erzeugt und ganz aus heimischer Produktion stammt. Nahezu alle Bausteile des Elektrolyseurs stammen von rund 40 Firmen aus Baden-Württemberg. Sie haben Komponenten, Technologien und Know-how in den Systemdemonstrator eingebracht. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 2. August 2022 die Elektrolyse-Anlage offiziell in Betrieb genommen

Die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs „Made in Baden Württemberg“ markiert einen Meilenstein und soll die Entwicklung und industrielle Serienanfertigung von Elektrolyseprodukten auf Landesebene vorantreiben. „Mit dem Elektrolyseur ‚Made in Baden-Württemberg‘ werden unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller fit gemacht, sich als Anbieter und Zulieferer für Elektrolyse-Technologien zu etablieren. Für Baden-Württemberg eröffnet sich dadurch die Chance, wichtige first-mover-Vorteile im internationalen Wettbewerb zu generieren und entsprechende Wertschöpfungspotentiale zu erschließen“, so Ministerin Hoffmeister-Kraut. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert das vom ZSW koordinierte Projekt „BW Elektrolyse“ mit insgesamt fünf Millionen Euro .

Bei dem Systemdemonstrator „Made in Baden Württemberg“ handelt es sich um eine vom ZSW entwickelte Alkalische Druckelektrolysetechnologie (30 bar) mit einer elektrischen Anschlussleistung von einem Megawatt und einer Produktionskapazität von etwa 20 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde. Das reicht für die Betankung von täglich etwa 80 Brennstoffzellen-PKW, 20 Brennstoffzellen-Bussen oder Brennstoffzellen-LKW und bedeutet eine jährliche Produktionskapazität von bis zu etwa 170 Tonnen Wasserstoff. Unter der Federführung des ZSW haben die Forschungsinstitute Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Stuttgart, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf und die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung Stuttgart an dem Projekt mitgearbeitet.

Über das ZSW:

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 300 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 100 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.

Das ZSW ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), einem Zusammenschluss von 12 außeruniversitären, wirtschaftsnahen Forschungsinstituten.

www.zsw-bw.de

 

ZSW Stuttgart

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Prof. Dr. Frithjof Staiß
Meitnerstr. 1
70563 Stuttgart
Tel.: 0711 7870-0
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www.zsw-bw.de

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