Sicherere 5G-Datenübertragung für die Industrie

Der Mobilfunkstandard 5G in der Telekommunikation wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden – auch für die Industrie. Geht es um Anwendungen in den Großunternehmen, gelten jedoch hohe Anforderungen an die Kommunikationstechnologie. Die drahtlose Datenübertragung muss robust und in Echtzeit funktionieren und darüber hinaus gut geschützt gegen Cyberangriffe sein. Um diese Eigenschaften auf europäischer Ebene sicherzustellen, hat das innBW-Institut Hahn-Schickard-Institut für Mikro- und Informationstechnik ein Forschungsprojekt mit französischen Partnern aufgesetzt. Gemeinsam mit dem Institut für verlässliche Embedded Systems und Kommunikationselektronik (ivESK) der Hochschule Offenburg, der Technischen Universität Dresden, dem Anbieter für 5G-Campus-Netzwerke Firecell aus Nizza sowie der Universität und Forschungseinrichtung für Telekommunikation und Multimedia Eurecom in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur starteten sie das Forschungsprojekt stic5G.

Der Grund des von den deutschen und französischen Wirtschaftsministerien geförderten Projekts liegt im zunehmenden Bedarf an einer immer stärker werdenden Vernetzung in industriellen Anlagen und der damit verbundenen Vervielfachung der daran beteiligten Geräte. Zudem steigen die Anforderungen an die Flexibilität solcher Anlagen stetig, sodass drahtlose Technologien immer beliebter werden. Gleichzeitig darf aber die Zuverlässigkeit nicht hinter das Niveau der bisher genutzten drahtgebundenen industriellen Kommunikationssysteme zurückfallen. Daher wollen die Projektbeteiligten 5G-Campusnetze aufbauen, konfigurieren, erweitern und in sogenannte Time Sensitive Networking (TSN) Netze integrieren. Hierbei sollen industrielle Standard-Kommunikationsprotokollen (PROFINET/PROFIsafe) integriert, die Nutzbarkeit solcher Netze im industriellen Umfeld erhöht und die Erweiterung bestehender industrieller Netzwerke ermöglicht werden.

Die einzelnen Partner ergänzen sich für die Zielsetzungen des Projekts hervorragend. Während durch die Expertise der beiden Partner TU Dresden und Firecell die Kernbestandteile des zu entwickelnden 5G-Campusnetztwerks abgedeckt werden, bringt die Forschungseinrichtung Eurecom die notwendige Erfahrung mit, um Entwicklungen und Erweiterungen am sogenannten Radio Access Network (RAN) durchzuführen. Die Anbindung der 5G Endgeräte sowie der finale Aufbau der Demonstratoren erfolgen durch die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung. Am Ende soll eine einheitliche europäische Lösung entstehen, die die Souveränität der entwickelten Technologiekomponenten und deren Einsatz garantiert. Diese Lösung soll dazu beitragen, die Konnektivität in industriellen Umgebungen für Mitarbeitende, Maschinen und Werkzeuge sowohl in Innen- als auch in Außenszenarien zu erhöhen und flexiblere Produktionsprozesse zu realisieren.

Über Hahn-Schickard

Hahn-Schickard entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den drei Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg.

www.hahn-schickard.de

Hahn-Schickard Villingen-Schwenningen

Institut für Mikro- und Informationstechnik

Prof. Dr.-Ing. Alfons Dehé
Prof. Dr. Oliver Amft
Wilhelm-Schickard-Straße 10
78052 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 943-0
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