Robustere Steuergeräte für Elektroautos

Elektroautos sollen künftig in größerer Zahl über deutsche Straßen rollen. Ihre elektronischen Systeme stellen jedoch deutlich höhere Anforderungen als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Die durchschnittliche Lebensdauer der Komponenten im Antriebsstrang, in zentralen Steuergeräten oder in der Karosserie- und Komfortelektronik ist auf 30.000 Betriebsstunden ausgelegt – fast vier Mal so viel wie bei Benzin- oder Dieselautos. Das innBW-Mitglied FZI Forschungszentrum Informatik hat jetzt mit vier Partnern einheitliche, industrieübergreifende Entwicklungsprozesse in der automobilen Wertschöpfungskette entwickelt, die diesen erhöhten Anforderungen bei der Entwicklung Rechnung tragen. Die neuen Methoden und Verfahren sollen aufwändige Einzelarbeiten und historisch gewachsene Insellösungen bei Optimierungsprozessen ablösen.

Das Forschungsprojekt heißt RESCAR 2.0. Konzipiert wurden unter anderem spezielle Robustheitsanalysen. Mit ihnen lässt sich bereits während der Entwicklungsphase die Eignung eines angedachten Steuergeräts oder Chips für den vorgesehenen Anwendungsbereich überprüfen, bestätigen und die Ergebnisse an den Automobilhersteller zurückmelden. Deshalb fließen beim Design eines Steuergeräts und beim Design der darin benötigten Chips die Vorgaben des Automobilherstellers, seine Anforderungsprofile, ein.

Ein Anforderungsprofil umfasst als fester Bestandteil des Steuergeräte-Lastenhefts alle Anforderungsdaten eines Fahrzeugs. Dazu gehören umgebungsbedingte Belastungen (wie Temperatur, Feuchtigkeit, Spannungsversorgung), spezifische Beanspruchungen und Bedingungen des Fahrzeugbetriebs, Eckdaten zu Transport, Lagerung, Verarbeitung und den Dauerbetrieb für die jeweilige Anwendung. Die RESCAR-Partner haben diese Daten bis zum erforderlichen Detailgrad für die Belange ihrer jeweiligen Wertschöpfungsstufe heruntergebrochen und so vereinheitlicht, dass die Daten durchgängig für alle nutzbar sind.

Die FZI-Partner gehören allen Stufen der automobilen Wertschöpfungskette an: der Autohersteller AUDI AG, der Systemhersteller Robert Bosch GmbH und die beiden Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor AG und Infineon Technologies AG. Die Projektleitung lag bei Infineon.

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