Nach fünfmonatigem Probebetrieb hat das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) am 3. Mai 2018 offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Der stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) eröffneten vor 200 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft das Testfeld feierlich. Firmen und Forschungseinrichtungen können künftig auf ausgewählten Strecken zwischen Karlsruhe, Heilbronn und Bruchsal das automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben. Ein Konsortium unter Federführung des innBW-Instituts FZI Forschungszentrum für Informatik übernimmt die Konzeption und Planung sowie den Ausbau des Testfelds. Ziel ist die Erprobung von Systemen und Geschäftsmodellen für den künftigen Milliardenmarkt.
Mithilfe des Testfelds soll nicht nur das automatisiertes Fahren von Pkw, sondern auch das fahrerlose Bedienen von Bussen oder Nutzfahrzeugen getestet werden können. Im Vergleich zu anderen Vorhaben in Deutschland umfasst das Testfeld alle Arten von öffentlichen Straßen – von der Landstraße über die Autobahn bis hin zu städtischen Hauptverkehrspunkten und Nebenstraßen in Wohngebieten. Damit werden die Weichen für die Mobilität von morgen gestellt, lobten zahlreiche Redner das Gemeinschaftsprojekt baden-württembergischer Forschungseinrichtungen, Kommunen und der Landesregierung während der Eröffnungsfeier in Karlsruhe.
FZI-Vorstand J. Marius Zöllner betonte die Bedeutung von Teststrecken: „In den Forschungseinrichtungen werden zukunftsweisende Technologien zum autonomen Fahren entwickelt, die es in neuen Anwendungen nun zu etablieren gilt. Das geht jedoch nur, wenn unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden kann.“ Mit dem TAF BW werden ideale Voraussetzungen geschaffen, um die Mobilität technologisch, wirtschaftlich und vor allem auch gesellschaftlich weiterzuentwickeln, so Zöllner weiter. Das Testfeld wird seit 2016 aufgebaut und vom Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) betrieben.
Über das FZI
Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professorinnen und Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
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