Neue Keramikfasern für Hochtemperaturanwendungen herstellen

Industrieöfen, Gasturbinen und Raketen für das Weltall nutzen keramische Werkstoffe, um besonders hohe Temperaturen in ihrem Inneren auszuhalten. Aktuell werden monolithische Keramiken in den Bauteilen eingesetzt. Größere Vorteile versprechen künftig oxidische Keramikfasern. Sie sind schadenstoleranter und nicht mehr sprödbrüchig. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) wollen die technisch und wirtschaftlich vielversprechende neue Hochleistungskeramik nun in den Markt bringen und eine Produktion in Europa aufbauen. Zu diesem Zweck kooperiert das innBW-Institut mit dem französischen Industriekonzern Saint-Gobain. Am 11. Januar 2022 haben die beiden Partner ein Abkommen über die Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung geschlossen.

Oxidische Keramikfasern sind essenzieller Bestandteil von faserverstärkten Keramikwerkstoffen (CMC: Ceramic Matrix Composites), die für verschiedenste Hochtemperaturanwendungen zunehmend von Bedeutung sind. Potentielle Einsatzgebiete sind Bauteile in Industrieöfen, Chargenträger für die Temperaturbehandlung, sowie im High-Tech-Bereich Bauteile in stationären Gasturbinen mit hohem Wirkungsgrad, Fluggasturbinen mit geringerem Kraftstoffverbrauch oder Raumfahrtanwendungen. Für die kommenden Jahre ist eine deutliche Zunahme der industriellen Nutzung dieser CMC prognostiziert und damit auch ein wachsender Bedarf an keramischen Fasern.

Saint-Gobain ist ein börsennotierter französischer Industriekonzern. Die unter seinem Dach vereinten Unternehmen beschäftigen rund 167.000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von über 38 Milliarden Euro. Saint-Gobain ist unter anderem Hersteller von innovativen keramischen Werkstoffen und Produkten. Das DITF wiederum betreibt seit 1990 kontinuierlich Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet keramischer Fasern. Die Expertisen der beiden Partner ergänzen also sich in idealer Weise.

Über die DITF

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) sind das größte Textilforschungszentrum in Europa mit mehr als 300 wissenschaftlichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als einzige Textilforschungseinrichtung weltweit decken sie auf einer Fläche von über 25.000 Quadratmetern die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette von Textilien ab. Seit 1921 bearbeiten die DITF alle wichtigen textilen Themenfelder. Die DITF zählen zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet.

www.ditf.de

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung

Prof. Dr. rer. nat. habil.
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