Neue EU-Verordnungen umsetzen: Unterstützung für Medizintechnik-Unternehmen

Die Medizintechnikbranche steht Kopf: Seit Mai 2021 gelten strengere Anforderungen für Medizinprodukte, im kommenden Jahr folgen höhere Ansprüche an In-vitro-Diagnistika. Die neuen Verordnungen MDR (Medizinprodukte-Verordnung) und IDVR (Verordnung über In-vitro-Diagnostika) sollen die Sicherheit aller Medizinprodukte erhöhen. Dazu gehören beispielsweise Implantate, Stents und Beatmungsgeräte, aber auch Covid-19-Tests und Reinigungssysteme. Produkthersteller und Prüfstellen stehen nun vor der Herausforderung, die umfangreichen Rechtsnormen umzusetzen. Unterstützung erhalten die Unternehmen vom neuen MDR- & IVDR-Kompetenzzentrum MIK. Aufgebaut wird das MIK vom innBW-Institut NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut der Universität Tübingen in Reutlingen. Das Kompetenzzentrum bietet Schulungen und vernetzt Akteure über eine digitale Plattform. So werden Dienstleistungen vermittelt, Marktzugänge und Zertifizierungsprozesse erleichtert und Wissen rund um die neuen Anforderungen verbreitet. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das erste MIK mit 3,4 Millionen Euro.

„Die durch die neuen Verordnungen entstehenden Hürden gilt es zu überwinden, damit die Baden-Württembergische Medizintechnikbranche ihren Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb behaupten kann. Wir möchten die Unternehmen dabei umfassend unterstützen“, betonte Prof. Dr. Katja Schenke-Layland, Direktorin des NMI, bei der virtuellen Auftaktveranstaltung des MIK am 8. Juli 2021. Auch Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betont das Potenzial des Kompetenzzentrums: „Ich freue mich sehr, dass mit diesem innovativen Projekt des Forums Gesundheitsstandort BW ein europaweit einzigartiges Unterstützungsangebot für unsere traditionell starken Medizintechnikunternehmen entsteht. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Projektverantwortlichen – den Innovationsallianz-Instituten NMI in Reutlingen und Hahn-Schickard in Freiburg sowie der Landesagentur BIOPRO GmbH – garantiert für eine kompetente Umsetzung. Durch die Kombination von wissenschaftlicher Exzellenz und Branchenexpertise werden wir diese so wichtige Branche maßgeblich in der Umsetzung der neuen regulatorischen Anforderungen unterstützen. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Gesundheitsstandortes Baden-Württemberg im Sinne der Versorgung und der Menschen leisten werden.“

Über das NMI:

Das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Es verfügt über ein einmaliges, interdisziplinäres Kompetenzspektrum für F&E- sowie Dienstleistungsangebote für regional und international tätige Unternehmen. Dabei richtet sich das Institut gleichermaßen an die Gesundheitswirtschaft sowie Industriebranchen mit werkstofftechnischen und qualitätsorientierten Fragestellungen wie Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau.

Das Forschungsinstitut gliedert sich in drei Geschäftsbereiche, die durch ein gemeinsames Leitbild miteinander verbunden sind: Die Suche nach technischen Lösungen erfolgt stets nach höchsten wissenschaftlichen Standards. Im Geschäftsfeld Pharma und Biotech unterstützt das NMI die Entwicklung neuer Medikamente mit biochemischen, molekular- und zellbiologischen Methoden. Der Bereich Biomedizin und Materialwissenschaften erforscht und entwickelt Zukunftstechnologien wie die personalisierte Medizin und Mikromedizin für neue diagnostische und therapeutische Ansätze. Im Fokus des Dienstleistungsangebotes steht für Kunden die Strukturierung und Funktionalisierung von Werkstoffen und deren Oberflächen. Im Geschäftsfeld Analytik und Elektronenmikroskopie werden analytische Fragestellungen beantwortet.

Über die Landesgrenzen hinaus ist das NMI für sein Inkubatorkonzept für Existenzgründer mit bio- und materialwissenschaftlichem Hintergrund bekannt.

www.nmi.de

NMI

Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland
Markwiesenstraße 55
72770 Reutlingen
Tel.: 07121 51530-0
info@nmi.de
www.nmi.de

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