Neuartiger Flammschutz für Textilien

Fangen Textilien wie Teppiche, Polsterbezüge oder Gardinen Feuer, stellen sie schnell eine Bedrohung für Mensch und Umgebung dar. Daher mischt die Textilindustrie ihren Produkten üblicherweise eine große Menge an Phosphorverbindungen bei. Diese Art des Flammschutzes hat allerdings Nachteile: Die Textilien werden nach einiger Zeit spröde und verlieren den Flammschutz. Das innBW-Institut Deutsches Institut für Textil- und Faserforschung (DITF) entwickelt nun ein Verfahren, das hautverträglich ist, die physikalischen Eigenschaften von Textilien verbessert und eine langanhaltende Flammschutzwirkung erzielt. Bei der Entwicklung des neuartigen Flammschutzes kommt nur eine geringe Menge an Phosphorverbindungen zum Einsatz. Diese werden dem Polymer nicht beigemischt, sondern direkt in das Polyamid eingebaut.

Die chemische Anbindung der Flammschutzmittel an die Polymere gewährleistet eine permanente, langanhaltende Flammschutzwirkung. „In ihrer Anwendung spielen Textilien aus unseren intrinsisch flammgeschützten Polyamiden besonders da ihre Vorteile aus, wo hohe Flammschutzanforderungen an die Materialien gestellt werden“, sagt Dr. Georgios Mourgas, Betreuer des Projekts beim DITF.

Die neu entwickelte Methode verhindert zudem, dass das Flammschutzmittel im Laufe der Zeit oder durch häufiges Waschen aus den Textilien austritt. Nicht nur der Flammschutz bleibt dadurch vollständig erhalten. Auch die physiologische Hautverträglichkeit ist verbessert, da intrinsisch flammgeschützte Polyamide nahezu keine Phosphorverbindungen freisetzen. Diese Art von Polyamiden haben zudem positive physikalische Eigenschaften wie Farbaufnahmefähigkeit, Lichtechtheit, Festigkeitswerte und Reibechtheit. Damit lassen sich neben dem Heimtextilbereich möglicherweise weitere Anwendungsfelder erschließen, wenn das Produkt auf dem Markt verfügbar sein wird.

Über das DITF

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) sind das größte Textilforschungszentrum in Europa mit mehr als 300 wissenschaftlichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als einzige Textilforschungseinrichtung weltweit decken sie auf einer Fläche von über 25.000 Quadratmetern die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette von Textilien ab. Seit 1921 bearbeiten die DITF alle wichtigen textilen Themenfelder. Die DITF zählen zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet.

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DITF

Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf

Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael R. Buchmeiser
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