Mobilitätshilfe per Laser erleichtert für Blinde den Alltag

In Deutschland gibt es rund 1,2 Millionen Menschen mit Sehbehinderung. Weltweit sind es 285 Millionen. Eine intelligente Mobilitätshilfe könnte ihnen das Leben erleichtern. Forscher am innBW-Institut FZI Forschungszentrum Informatik sind diesem Ziel jetzt einen großen Schritt näher gekommen: Mit Hilfe einer optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung per Laser haben sie ein Produkt entwickelt, das Blinden oder schlecht Sehenden eine eigenständige Fortbewegung ermöglicht. Die Entwicklung mit dem Namen LIDARsee wurde Ende August 2016 im bundesweiten Wettbewerb „Light cares“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) prämiert. Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro.

Zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung wird ein LiDAR-System (englische Abkürzung für Light Detection and Ranging) verwendet. Es sendet Laserimpulse aus und erkennt über das zurückgestreute Licht, ob Hindernisse im Weg auftauchen. Die Technik ist ausgereift und inzwischen sehr günstig. Sie wird unter anderem zur Navigation bei Staubsaugerrobotern sowie fliegenden Drohnen eingesetzt. Die ausgezeichnete FZI-Entwicklung scannt die Umgebung in Laufrichtung. Die dadurch gewonnenen Informationen werden über ein taktiles Feedbacksystem dem sehbehinderten oder blinden Nutzer vermittelt. Das hilft bei der navigatorischen Unterstützung.

Der Wettbewerb „Light cares“ stellt insgesamt eine Million Euro für zehn Forschungs- und Entwicklungsprojekte bereit. Der Parlamentarische Staatsekretär Stefan Müller hat die Gewinner persönlich ausgezeichnet.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um.

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