In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist die Medizintechnik eine wirtschaftlich besonders relevante Größe. Dieser hochtechnologische Marktbereich birgt für kleine und mittelständische Unternehmen ohne große Forschungs- und Entwicklungsabteilungen jedoch ein hohes Investitionsrisiko. Das neue Mikromedizintechnik-Kompetenzzentrum des Hahn-Schickard-Instituts in Villingen-Schwenningen wird dieses Risiko künftig minimieren. Das „MedAssembly“ genannte Zentrum unterstützt Firmen mit Dienstleistungen etwa bei der Fertigung oder der Schadensanalytik und wird mit über einer Million Euro gefördert – 730.000 Euro erhält Hahn-Schickard aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 292.000 Euro aus Landesmitteln.
Ziel ist es eine medizintechnisch angepasste Organisations- und Fertigungsstruktur aufzubauen, die bestehende Infrastruktur für die mikromedizintechnische Fertigung (englisch: Assembly) zu erweitern sowie innovative Produkte regionaler Unternehmen der Medizintechnik zu erproben. In dem neuen Kompetenzzentrum soll neben der Zulassungsberatung und -begleitung die Fertigung von mikromedizintechnischen Mustern und klinischen Serien vorangetrieben werden. Dafür wird die bei Hahn-Schickard bereits vorhandene Fertigungsinfrastruktur inklusive der benötigten Test- und Analysemöglichkeiten erweitert und medizintechnisch angepasst.
„Durch die fachgerechte Unterstützung bei der Fertigung und Zulassung neuer medizintechnischer Produkte können rund hundert überwiegend mittelständische Unternehmen des Medizintechnik-Clusters in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wesentlich schneller und risikofreier neue technische Lösungen in erfolgreiche Produkte umsetzen und ihre Investitionskosten in der Fertigung stark reduzieren“, sagte Hubert Wicker, Ministerialdirektor des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids an Institutsleiter Professor Dr. Roland Zengerle in Villingen-Schwenningen. Dies sei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil bei der Etablierung neuer Produkte und erleichtere auch Gründern den Einstieg in den für die Regionalentwicklung wichtigen Zukunfts- und Wachstumsmarkt der Mikrosystemtechnik.
Über das innBW-Institut Hahn-Schickard
Hahn-Schickard entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Über 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den drei Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg.
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