Menschenleben retten durch KI und virtuelle Realität

Wenn Einsatzleiter von Feuerwehr und Rettungsdienst an einen Einsatzort kommen, müssen sie binnen Sekunden die Lage einschätzen. Die Ausbildung für solche kritischen Situationen erfolgt häufig noch anhand von veralteten Methoden, etwa mit Modellfiguren und -fahrzeugen. Eine exakte Beurteilung der Lage ist damit schwierig bis unmöglich. Bessere Methoden zur Abschätzung am Einsatzort mit Hilfe virtueller Umgebungen entwickelt derzeit das Projekt „Führungsausbildung für Einsatzkräfte mittels intelligenter virtueller Realitäten“ – kurz feir. Mit dabei ist das innBW-Institut FZI Forschungszentrum Informatik. Mit den Projektergebnissen sollen Einsätze besser ablaufen, um Menschenleben zügiger und mit weniger Risiko für die Einsatzkräfte zu retten.

Das Projekt feir nutzt Künstliche Intelligenz, um individuell angepasste Übungsszenarien in einer virtuellen Umgebung zu generieren. Dies ermöglicht es Führungskräften, in einer realistischen Umgebung an ihren Kompetenzen und dem bereits erreichten Lernerfolg ausgerichtet zu trainieren. Durch die generierten Szenarien können sie in der Ersterkundung und entlang der gesamten Einsatzkette auf spezifische Lagen vorbereitet werden. Mit strukturierten Auswertungen erhalten sie schnelles Feedback und können so ihren Lernerfolg verbessern.

„Eine fundierte Fortbildungsmöglichkeit für Führungskräfte der Gefahrenabwehr ohne große Vorbereitungsaufwände in den überwiegend ehrenamtlich aufgestellten Hilfsorganisationen war ein wichtiger Aspekt für uns“, erklärt Verbundkoordinator Christian Hanz. „Daher erhält die Erreichung des maximalen Lernerfolges von Teilnehmenden und die alltagstaugliche Implementierung einen starken Fokus im Projekt. Durch die Nutzung von modernen Technologien und virtuellen Trainingsmethoden ermöglichen wir es den Führungskräften, in realistischen und individuell angepassten Szenarien zu trainieren und somit ihre Entscheidungen in kritischen Situationen zu verbessern, ohne dabei auf große Vorbereitungszeiten angewiesen zu sein.“

Über das FZI:

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

www.fzi.de

FZI

Forschungszentrum Informatik

Dipl. Wi.-Ing. Jan Wiesenberger
Haid-und-Neu-Straße 10-14
76131 Karlsruhe
Phone: +49 721 9654-0
fzi@fzi.de
www.fzi.de

Zurück