Medizin: Künstliche Intelligenz verbessert Diagnose und Therapie

Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens können die Medizin voranbringen. Die fortgeschrittene Datenanalyse unterstützt das Personal bei der Diagnose, Therapie und Dokumentation, etwa im Fall von Krebs oder Parkinson. Ziel ist, Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen besser und individueller zu versorgen. Am innBW-Institut FZI Forschungszentrum Informatik ist zu diesem Zweck ein Reallabor in Betrieb gegangen. Das Labor bietet Unternehmen und Start-Ups eine Umgebung für die Nutzung der künstlichen Intelligenz und unterstützt sie bei der Realisierung ihrer Ideen. Neben weiteren Partnern ist auch das innBW-Institut NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut in Reutlingen an dem Vorhaben beteiligt. Das Land fördert das Projekt mit 2,3 Millionen Euro.

Das Leistungsspektrum des Reallabors ermöglicht einerseits einen sicheren Rahmen für praktische Erstversuche, andererseits die Bedingungen für finale Zulassungsstudien. Bestehende Hürden werden durch die neuen Möglichkeiten überwunden. So können Projekte beispielsweise frühzeitig an die rechtlichen oder technischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Auch die Gesellschaft, zum Beispiel Krankenhäuser, Arztpraxen und Krankenkassen, profitieren von dem Reallabor. Mit Blick in die Zukunft erklärt Prof. Dr. Wilhelm Stork, Direktor am FZI: „Allein die technische Entwicklung reicht nicht aus für die Lösungen von Morgen. Die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen ebenso geschaffen werden. Gemeinsam mit unseren Partnern und unserer Expertise schaffen wir somit nicht nur einen Raum für Experimente, sondern auch für den Transfer in die Gesellschaft“.

Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, übergab die Fördermittel zur Eröffnung des Reallabors. An Bord sind die Konsortialpartner Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung, Diakonisches Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V., Philips GmbH Market DACH, Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg an der Universität Heidelberg, corvolution GmbH, movisens GmbH, NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen unter der Konsortialführerschaft des FZI Forschungszentrum Informatik. Die Rahmenbedingungen für weitere Entwicklungen von KI im Gesundheitswesen sind also geschaffen.

Über das FZI:

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

www.fzi.de

Über das NMI:

Das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Es verfügt über ein einmaliges, interdisziplinäres Kompetenzspektrum für F&E- sowie Dienstleistungsangebote für regional und international tätige Unternehmen. Dabei richtet sich das Institut gleichermaßen an die Gesundheitswirtschaft sowie Industriebranchen mit werkstofftechnischen und qualitätsorientierten Fragestellungen wie Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau.

FZI

Forschungszentrum Informatik

Dipl. Wi.-Ing. Jan Wiesenberger
Haid-und-Neu-Straße 10-14
76131 Karlsruhe
Phone: +49 721 9654-0
fzi@fzi.de
www.fzi.de

NMI

Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland
Markwiesenstraße 55
72770 Reutlingen
Tel.: 07121 51530-0
info@nmi.de
www.nmi.de

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