Für schöne und gesunde Zähne helfen Präparate aus Keramik, beispielsweise Kronen, Veneers oder die Brackets einer festen Zahnspange. Sie werden nach der zahnmedizinischen Behandlung wieder entfernt. Dabei kann es zu Beschädigungen an den Einsätzen und – im Falle von Brackets – der Zahnoberfläche kommen. In einem jahrelangen Verfahren haben Forschende des innBW-Instituts Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik (ILM) an der Universität Ulm und der Klinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Ulm (UKU) eine Technologie entwickelt, die das verhindert: Bei der Methode durchdringt Laserlicht die Keramikstruktur und interagiert mit dem Zement, der die Einsätze am Zahn hält. Durch Energieumwandlungen lassen sich die Versorgungen aus Keramik dann so schonend entfernen, dass sie anschließend erneut verwendet werden können. Auch die Zahnoberfläche bleibt bei der lasergestützten ReversFix-Technologie unversehrt.
Die neue Technologie ist eine echte Erfolgsgeschichte der Ulmer Universitätsmedizin. Die Klinik für Zahnärztliche Prothetik des UKU und das ILM der Uni Ulm haben die ReversFix-Technik gemeinsam entwickelt – zunächst in-vitro, also durch wissenschaftliche Versuche im Labor. Nach Abschluss der in-vitro Entwicklung führte die Klinik für Zahnärztliche Prothetik das Projekt in den folgenden Jahren weiter. Das Ziel der Ulmer Zahnmediziner*innen war es, die im Labor erfolgreich entwickelte Technologie erstmals am Menschen anzuwenden. Im Studienzeitraum von 2019 bis 2021 nahmen insgesamt 60 Proband*innen an der Studie teil. Die Laser-Methode überzeugt in der klinischen Anwendung und ist ein echter Benefit für Patientinnen und Patienten zur schonenden Entfernung ihrer keramischen Versorgungen.
Über das ILM:
Das ILM ist ein Institut der Innovationsallianz Baden-Württemberg, es transferiert Erkenntnisse aus der angewandten Forschung in die Praxis. Dazu bearbeitet es, häufig gemeinsam mit Unternehmen, öffentlich geförderte Projekte und direkte F&E-Aufträge. Die Schwerpunkt-Kompetenzen liegen in den Bereichen „Biomedizinische Optik“, „Optik-Simulation und Mikrooptik“ sowie „Optische Messtechnik und Sensorik“. Diese finden breite Anwendung in unterschiedlichen Geschäftsfeldern.