Der Direktor des Instituts für Mikroelektronik in Stuttgart (IMS CHIPS), Professor Joachim Burghartz, erhält den diesjährigen J.J. Ebers Award der IEEE Electron Devices Society. Der renommierte Fachpreis würdigt die bahnbrechenden Arbeiten des Stuttgarter Forschers an integrierten Spulen auf Silizium-Chips und die Entwicklung von Technologien und Anwendungen ultra-dünner Silizium-Chips in der flexiblen Elektronik. Mit der Auszeichnung an Burghartz geht der Mikroelektronik-Preis erstmals seit 1983 wieder an einen Europäer. Offiziell überreicht wird der Preis dem Leiter des innBW-Mitgliedsinstituts am 15. Dezember 2014 in San Francisco während der Eröffnung der international führenden Mikroelektronik-Fachkonferenz IEDM.
Die Leistungen von Professor Burghartz legten mit den Grundstein für die heutigen Chips in der drahtlosen Kommunikationstechnik. Handys, Laptops und viele andere Elektronikprodukte sind ohne die High Tech-Winzlinge nicht mehr denkbar. Die Arbeiten des 1987 an der Universität Stuttgart Promovierten haben zudem eine besondere Bedeutung für die künftige Industrieautomatisierung. In ihr sieht die deutsche Industrie eine Möglichkeit, die internationale Führung im Maschinenbau, in der Automobilproduktion und in vielen anderen Branchen weiter auszubauen. Grundlage dieses technologischen Wandels sind Sensorchips, die Messdaten drahtlos übertragen können und sich flexibel und platzsparend an Bauteilen anbringen lassen. Damit lassen sich individuelle Produkte in der Volumenfertigung zeitsparend und mit hoher Produktivität herstellen und international verteilte Fertigungsketten beherrschen.
Unter anderem Wirtschaftsminister Nils Schmid beglückwünschte den Preisträger: „Ich gratuliere Professor Burghartz dazu, dass seine herausragende Forschungsarbeit international so breite Anerkennung findet. Dieser Erfolg beweist die Qualität der Spitzenforschung, die an unseren wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg geleistet wird.“
Das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS) ist eine gemeinnützige Stiftung im Land Baden-Württemberg und betreibt wirtschaftsnahe Forschung auf den Gebieten Siliziumtechnologie, Nanostrukturierung, Anwenderspezifische Schaltkreise (ASICs) und Bildsensorik. Das Institut ist Partner kleiner und mittlerer Unternehmen insbesondere in Baden-Württemberg und arbeitet mit international führenden Halbleiterunternehmen und Zulieferern zusammen. Am IMS CHIPS arbeiten rund 100 Mitarbeiter und Gastwissenschaftler in den Bereichen Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und Nanostrukturierung.