Drei innBW-Institute bündeln ihr Forschungswissen im Verbundprojekt „Mikroelektronik für Künstliche Intelligenz – Neuromorphe Hardware“: Das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS), das Forschungszentrum Informatik (FZI) und Hahn-Schickard arbeiten künftig gemeinsam an der Entwicklung intelligenter Chip-Lösungen für die Industrie 4.0. Ziel des Forschungsvorhabens unter der Leitung von IMS CHIPS ist es, mit auf künstlicher Intelligenz basierenden Mikrochips eine lokale Datenverarbeitung zu gewährleisten. Im Vergleich zur Verarbeitung in einer dezentralen Cloud verringert die Datenverarbeitung vor Ort Energiekosten und die benötigte Internetbandbreite. Die KI-Chips sind für verschiedene Industriezweige einsatzfähig, unter anderem für autonome Anwendungen wie selbstfahrende Autos. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium unterstützt das Verbundvorhaben mit rund zwei Millionen Euro.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut erklärt: „Wir wollen die Technologie-Kompetenz bei industrienaher Forschung, Entwicklung und Herstellung von sicheren, hardwarebasierten KI-Lösungen für den Mittelstand in Baden-Württemberg möglichst unabhängig von Drittanbietern aus Asien und USA gewährleisten“, so Hoffmeister-Kraut. Dieses Kompetenzangebot für den Technologietransfer in einer Schlüsseldisziplin der Künstlichen Intelligenz komme vielen Unternehmen unterschiedlichster Industriezweige in Baden-Württemberg zugute, die Anwendungen für die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge anbieten und nutzen. „Diese Branchen dürfen den weltweiten Trend zur Nutzung von KI im eigenen Betrieb für neue Geschäfts-, Produktions- oder Vertriebsmodelle nicht verpassen“, so die Ministerin.
Über IMS CHIPS
Das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS) betreibt Forschung und Kleinserienproduktion auf den Gebieten Silizium-Technologie, Anwenderspezifische Schaltkreise (ASIC), Nanostrukturierung und Bildsensorik. Das Institut, eine als gemeinnützig anerkannte Stiftung nach bürgerlichem Recht, sieht sich als Partner kleiner und mittlerer Unternehmen und arbeitet mit international führenden Halbleiterunternehmen und Zulieferern zusammen.
Über das FZI
Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um.
Über Hahn-Schickard
Hahn-Schickard entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den drei Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg.