Sie wirken wie reale Gegenstände, doch ihre Körper sind nur dreidimensionale Projektionen: Hologramme. Die realitätsnahe Abbildung entsteht normalerweise durch Verfahren, die den Wellencharakter des Lichts nutzen. Mit einem speziellen Ultraschallprojektor sollen sogar holografische Videos in hoher Auflösung möglich sein. Daran arbeiten zurzeit Forschende am Max Planck Institut für Intelligente Systeme und das Institut für Physikalische Chemie der Universität Stuttgart. Den Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, ein Ultraschall-System zu entwickeln, das akustische Bilder in Wasser projizieren und dynamisch verändern kann. Damit lassen sich Filmsequenzen mit Ultraschall herstellen. Das Herzstück des Ultraschallprojektors ist ein spezieller Mikrochip von IMS CHIPS, mit dem sich kleine Bläschen erzeugen lassen.
Der Chip verfügt über 10.000 winzige, vergoldete Elektroden, die als Matrix auf der Chip-Oberfläche angeordnet sind und über eine integrierte Elektronik digital angesteuert werden können. Auf diese Weise können in einer Flüssigkeit über den Elektroden gezielt Mikrobläschen erzeugt werden, mit denen sich wiederum Ultraschallwellen räumlich modulieren lassen. Das führt zu einem holografischen Bildeindruck. Da sich die sogenannten "microbubbles" über den Chip digital in schneller Abfolge ein- und ausschalten lassen, können holografische Videos mit einem räumlichen Bildeindruck wiedergegeben werden.
Im renommierten Forschungsmagazin nature haben die beteiligten Wissenschaftler kürzlich einen Bericht zu ihrer Entwicklung veröffentlicht: https://www.nature.com/articles/s41467-020-18347-2
Über IMS CHIPS
Das Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS) ist eine gemeinnützige Stiftung im Land Baden-Württemberg und betreibt wirtschaftsnahe Forschung auf den Gebieten Siliziumtechnologie, Nanostrukturierung, Anwenderspezifische Schaltkreise (ASICs) und Bildsensorik. Das Institut ist Partner kleiner und mittlerer Unternehmen insbesondere in Baden-Württemberg und arbeitet mit international führenden Halbleiterunternehmen und Zulieferern zusammen. Am IMS CHIPS arbeiten rund 100 Mitarbeiter und Gastwissenschaftler in den Bereichen Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik und Nanostrukturierung.