Der Alltag in den eigenen vier Wänden kann für ältere Menschen beschwerlich sein. Abhilfe versprechen alltagsunterstützende Assistenzsysteme: Etwa Hilfsmittel für ein nutzerfreundliches Bad, einfache Alltagshelfer für die Küche oder auch intelligente Sturzüberwachungssysteme. Ein neues, spezialisiertes Beratungsangebot unter anderem dazu hat jetzt das innBW-Mitglied FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit Partnern in Karlsruhe vorgestellt. Die Fachberatung für Senioren und ihre Angehörigen informiert auch zur organisierten Nachbarschaftshilfe und den ambulanten Angeboten der Krankenpflege der Evangelischen Sozialstation. Ältere Menschen können mit der neuen Hilfe länger zu Hause selbständig wohnen bleiben.
Die Beratung wurde mit einer speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittenen Beratungssoftware ausgestattet. Partner des FZI sind die Evangelische Stadtmission Karlsruhe und das Geriatrische Zentrum Karlsruhe am Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr. Das FZI begleitet das Vorhaben wissenschaftlich. Das Beratungsangebot ist in dieser Form das erste Angebot dieser Art in Karlsruhe.
Zu schmale Türdurchgänge, zu hohe Schwellen und schlecht erreichbare Haushaltsgeräte entwickeln sich im Alter oft zum schwer überwindbaren Hindernis. Dabei wollen zwei Drittel der Deutschen im Alter am liebsten in den eigenen vier Wänden wohnen. Das hat zuletzt Ende 2013 eine Umfrage von TNS Infratest ergeben. Angesichts des demografischen Wandels werden wohl immer mehr Menschen sich diesen Wunsch erfüllen wollen: Prognosen gehen davon aus, dass 2030 knapp 30 Prozent der Bevölkerung, gut 20 Millionen Menschen, älter als 65 Jahre alt sein werden – heute sind es noch 20 Prozent. Der Bedarf nach Hilfen im Hause wird dementsprechend weiter steigen.
Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und praktischer Anwendung. Das Zentrum bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine Karriere. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am Institut interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Das FZI ist eine gemeinnützige Einrichtung.