Der Ausbruch eines Vulkans unweit der Insel Tonga am 15. Januar 2022 war eine der weltweit schwersten Eruptionen seit Jahrzehnten. Die Druckwellen des Unterseevulkans im Südpazifik wurden weltweit mit Messinstrumenten erfasst. Auch das innBW-Institut Hahn-Schickard hat die Druckwellen gemessen: Zum Einsatz kamen Einplatinencomputer vom Typ Raspberry Pi, die mit Umweltsensorik ausgestattet sind. Sie sind in den Produktionsanlagen von mehreren Forschungsinstituten in Aachen (ITA), Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. in Chemnitz (STFI), Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) sowie bei Hahn-Schickard in Stuttgart und Villingen-Schwenningen installiert und miteinander vernetzt. Die Daten der hochsensiblen Sensoren wurden im Rahmen des Projekts „Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Textil vernetzt“ erhoben und an einen zentralen IIoT-Server bei Hahn-Schickard am Standort Villingen-Schwenningen übermittelt. Das Institut ist führend in der Entwicklung von Sensoren und der Weiterverarbeitung der gewonnenen Daten. Ziel ist, die betriebliche Effizienz im Mittelstand zu steigern und neue Geschäftsmodelle zu etablieren.
Die direkte Primärwelle konnte am 15.01.2022 gegen etwa 20:30 Uhr und damit etwa 12 Stunden nach dem Vulkanausbruch gemessen werden. Die indirekte Welle, also diejenige, die in die andere Richtung einmal um den Globus gelaufen war, konnte am 16.01.2022 gegen 2:30 Uhr beobachtet werden. Am 17.01.2022 gegen 8:25 Uhr war die Primärwelle nach ihrem zweiten Umlauf um den Globus erneut zu sehen, während die zweite indirekte Welle gegen 13:00 Uhr nur noch schwach zu erkennen war.
Ein besonderer Aspekt des IIoT-Servers, der als Demonstrator für die mittelständische Wirtschaft dienen soll, ist die Vertraulichkeit der Daten. Dies betrifft zunächst diejenigen Daten, die standortübergreifend für den IIoT-Demonstrator ausgetauscht werden. Gleichzeitig muss aber sichergestellt sein, dass darüber hinaus kein Zugriff von außen in das jeweilige Netzwerk eines Standortes erfolgen kann, damit keinerlei Daten, die auf den Maschinen außerhalb des Demonstrator-Betriebes anfallen, ausgelesen werden können.
Über Hahn-Schickard:
Hahn-Schickard entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den drei Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg.