Die aktuelle Haushaltskrise in Deutschland setzt den Forschungssektor erheblich unter Druck. Ebenfalls betroffen sind die Institute der innBW, die aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung des Bundes derzeit keine oder nur geringe neue Fördermittel erhalten können, obwohl laufende Kosten weiterhin gedeckt werden müssen. Ein Artikel im Spiegel vom 14. Februar 2025 beschreibt die angespannte Situation und warnt vor dramatischen Folgen für den Innovationsstandort Deutschland.
Laut der Zuse-Gemeinschaft, in der mehrere innBW-Institute Mitglied sind und die über 80 Forschungsinstitute vertritt, sind bereits fast 200 Arbeitsplätze in Gefahr – darunter hochqualifizierte Fachkräfte mit essenziellem Know-how. Besonders betroffen sind Einrichtungen, die überwiegend auf öffentliche Mittel angewiesen sind. Ohne eine rasche Lösung droht einigen Instituten eine existenzbedrohende Liquiditätskrise.
„Unsere Forschungseinrichtungen stehen vor akuten Herausforderungen. Ohne zeitnahe Finanzierung drohen Insolvenzen, die nicht nur Forschungseinrichtungen, sondern auch mittelständische Unternehmen hart treffen würden“, warnt Martin Bastian, Präsident der Zuse-Gemeinschaft. In einer aktuellen Umfrage meldeten 23 Mitgliedsinstitute, dass rund 150 Förderanträge bislang nicht bewilligt wurden – und das, obwohl sie weiterhin Personalkosten tragen müssen.
Der Förderstopp betrifft insbesondere Programme wie das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), das Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt. Das Bundeswirtschaftsministerium räumt ein, dass neue Bewilligungen erst mit der Verabschiedung des Haushalts 2025 erfolgen können.
Doch es gibt auch Lichtblicke: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat Ende Januar zusätzliche 35 Millionen Euro für das Programm „Innovation & Strukturwandel“ freigegeben. Diese Mittel sollen insbesondere Forschungseinrichtungen in wirtschaftlich schwächeren Regionen zugutekommen. „Die Freigabe ist ein wichtiges Signal für die Innovationskraft Deutschlands“, betont Staatssekretärin Claudia Müller.
Trotz dieser Teilentlastung bleibt die Unsicherheit groß. Ohne eine rasche politische Lösung könnten wichtige Forschungsprojekte ins Stocken geraten und Deutschlands Rolle als Innovationsstandort langfristig geschwächt werden.
Quelle: Fehlender Bundeshaushalt bedroht Jobs in deutschen Forschungsinstituten - DER SPIEGEL