Für die Entwicklung einer mobilen thermoelektrischen Kühlbandage haben Wissenschaftler des innBW-Instituts NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut Reutlingen am 13. Juli 2017 eine Auszeichnung erhalten. Der Peis wurde im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs Science2Start verliehen. Die Kühlbandage mit dem Namen MOLLICool soll in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt werden und sorgt für eine temperaturkontrollierte und langanhaltende kühlende Wirkung nach Unfällen, Operationen oder Sportverletzungen. Es erlaubt den Patienten eine nahezu uneingeschränkte Mobilität. Der seit neun Jahren existierende Ideenwettbewerb hat bereits mehrfach NMI-Wissenschaftler ausgezeichnet. Der Wettbewerb der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BioRegio STERN ist mit insgesamt 4.500 Euro dotiert.
Ausgezeichnet wurden Britta Hagmeyer, Simon Werner, Gorden Link und Dr. Martin Stelzle. Die NMI-Forscher sehen den Einsatz von MOLLICool auch in der Krebstherapie: „Durch Abkühlung der Finger und Kopfhaut während und nach einer Chemotherapie können Nebenwirkungen wie Haarausfall und Schwärzungen der Fingernägel vermieden werden. Für diesen und viele andere Einsatzzwecke fehlen bisher mobile und nutzerfreundliche, praktikable Lösungen“, sagt Dr. Martin Stelzle. Das NMI entwickelte das erfolgversprechende Produkt in Kooperation mit Wissenschaftlern von den Hohenstein Instituten, Bönnigheim, sowie den Firmen Textilveredelung Edgar Kunz GmbH & Co. KG, Aschaffenburg und medi GmbH & Co. KG, Bayreuth.
Der jährlich stattfindende Ideenwettbewerb Science2Start zeichnet Gründungsideen aus dem Life-Sciences-Bereich für ihre wissenschaftliche Exzellenz und ihr Vermarktungspotenzial aus. Der Institutsleiter des NMI Prof. Dr. Hugo Hämmerle zeigte sich erfreut: "Mitarbeiter des NMI gehörten bisher fast in jedem Jahr zu den Preisträgern – ein schöner Beleg für den Erfindergeist und Entrepreneurial spirit an unserem Institut.“
Weitere Informationen unter www.nmi.de
Über das NMI
Das NMI betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern erschließt neue Technologien für Unternehmen und öffentliche Forschungsförderer in den Geschäftsfeldern Pharma- und Biotechnologie, Oberflächen- und Werkstofftechnologie sowie Biomedizintechnik. Das Institut mit Sitz in Reutlingen versteht sich als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft: Es arbeitet eng mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen und bedient seit vielen Jahren ein großes Spektrum an mittelständischen und großen Unternehmen. Am NMI arbeiten rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegründet wurde es 1985.