Ein neues EU-Forschungsprojekt soll künftig kleinen und mittleren Unternehmen helfen, ihre Produktideen für intelligente Mikrosysteme kostengünstig zur Serienreife zu bringen. Mehrere europäische Forschungsinstitutionen und Unternehmen errichten zu diesem Zweck eine Fertigungsplattform für die miniaturisierten, smarten Systeme. Koordinator des Vorhabens mit dem Namen SMARTER-SI ist das innBW-Mitglied Institut für Mikro- und Informationstechnik (HSG-IMIT) in Villingen-Schwenningen. Insgesamt rund 5,3 Millionen Euro Fördermittel fließen in das Projekt. Bewerben kann sich jedes kleine und mittlere Unternehmen mit einer neuartigen Produktidee. Technologiemix, Umsetzbarkeit und Marktpotenzial der Zielprodukte sind die Auswahlkriterien des Konsortiums.
Das Vorhaben von sieben Forschungsinstituten aus Deutschland, der Schweiz, Spanien, Irland und Schweden sowie sieben internationalen Unternehmen und weiteren Partnern fußt auf der Idee, bei den Projektpartnern vorhandene Technologiekomponenten zusammenzubringen, um gemeinsame Lösungen anzubieten. Einzelne wären hier überfordert, auch das HSG-IMIT.
Zahlreiche Komponenten und Teilsysteme mit hohem technologischem Reifegrad stehen bei den Projektpartnern zur Auswahl. „Durch Neukombination dieser Bausteine lassen sich immer neue Funktionalitäten erreichen. Wir können uns dann auf die notwendigen Anpassungen an den Schnittstellen der Bausteine oder die Optimierung der Fertigungsverfahren konzentrieren“, beschreibt Projektinitiator Dr. Rainer Günzler vom HSG-IMIT das Anliegen von SMARTER-SI.
Mindestens sechs weitere Unternehmen sollen als Projektpartner im Laufe des Jahres 2015 noch dazukommen. „Jedes KMU mit einer neuartigen Produktidee kann sich bewerben“, so Günzler.
Das HSG-IMIT entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist das Institut Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. An den Standorten in Villingen-Schwenningen und Freiburg arbeiten über 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.