Durchbruch in der Dünnschichtphotovoltaik
Die Dünnschichtphotovoltaik auf Basis von Kupfer, Indium, Gallium und Selen (kurz: CIGS) ist auf dem Vormarsch. In den letzten Jahren hat die Technologie große Fortschritte gemacht – der Wirkungsgrad steigt immer schneller, die Kosten liegen inzwischen auf einem ähnlichen Niveau wie die der marktbeherrschenden Siliziummodule. Ein regelrechter Durchbruch steht nun bevor: Zwei führende chinesische Energieunternehmen steigen in die Produktion und Weiterentwicklung der CIGS-Technologie des innBW-Instituts Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und seines Industriepartners Manz AG ein.
Die Vereinbarung mit dem Maschinenbauer Shanghai Electric und der Shenhua Group, dem weltweit größten Kohleproduzenten, sieht zunächst zwei Großaufträge für je eine CIGS-Produktionslinie mit 306 Megawatt (MW) Kapazität sowie eine CIGS-Forschungslinie mit einer Kapazität von 44 MW vor. Die Errichtung der Anlage zur Serienproduktion in Chongqing wird 2017 beginnen und soll 2018 abgeschlossen werden. Sie wird die größte CIGS-Produktionslinie in China und die zweitgrößte weltweit sein. Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt 263 Millionen Euro.
„Die Investition in die Massenfertigung und Weiterentwicklung der CIGS-Dünnschichtphotovoltaik ist ein großer Erfolg für unser Institut“, betont Prof. Dr. Michael Powalla, ZSW-Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik. „Die Entwicklung der hoch effizienten Dünnschichttechnologie, die wir vor rund 20 Jahren begonnen haben und seit 2010 mit der Manz AG weiterführen, gewinnt jetzt echte Relevanz für den Markt.“ Der Beginn der strategischen Kooperation der chinesischen Energiekonzerne mit dem Industriepartner Manz verspreche Gigawatt-Kapazitäten bei der Produktion der CIGS-Dünnschichtphotovoltaik, so Powalla weiter.
Über das ZSW
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 230 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 90 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.

ZSW Stuttgart
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