Die Textilproduktion der Zukunft klimapositiv gestalten

Die Textilbranche muss künftig klimaschädliche CO2-Emissionen vermeiden. Ein EU-weites Verbundprojekt mit 17 Partnern aus sieben Ländern arbeitet aus diesem Grund an Polyesterfasern, die mehr CO2 binden, als bei der Produktion ausgestoßen wird. Mit dabei sind die deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF). Ziel des Verbundes mit dem Titel ‚Threading CO2‘ ist es, Produkte aus umweltfreundlich hergestelltem Polyester (PET) in die Marktreife zu überführen. Die Arbeiten werden im Rahmen des Horizon-Förderprogramms der EU finanziert. Das innBW-Institut DITF konzentriert sich in dem Projekt auf Herstellung des Öko-Polyesters in seinen Laboren.

In dem Verbundprojekt geht es um die Herstellung von Monoethylenglycol (MEG), dem Ausgangsstoff für die Herstellung von Polyester, unter Verwendung von CO2, das aus industriellen Abgasen gewonnen wird. Im klassischen Verfahren werden noch fossile Rohstoffe für die Herstellung von Polyester verbraucht. Bei einer großflächigen Verwendung der neuen Art und Weise wird einerseits die direkte Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre verhindert. Andererseits trägt das CO2 zusätzlich zu einer erhöhten Wertschöpfung bei, indem es bei der Erzeugung von hochwertigen textilen Produkten eingebunden wird. Die Expertise der DITF ist im Projekt direkt an zwei Stellen der Wertschöpfungskette gefragt.

Innerhalb des Konsortiums übernehmen die DITF die Aufgabe, das Upscaling zu begleiten und den Schritt ‚vom Molekül zum Material‘ zu gehen: Aus dem nachhaltig hergestellten Monoethylenglykol werden in eigenen Laboratorien Polyester synthetisiert, zu Fasern versponnen, texturiert und weiterverarbeitet. Dabei soll überprüft werden, ob die Qualität des Polyesters sowie dessen Verspinn- und Verarbeitbarkeit in der textilen Wertschöpfungskette vergleichbar mit konventionellem Polyester ist. Außerdem beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am DITF mit der Rezyklierfähigkeit der aus dem nachhaltigen Polyester hergestellten Stoffe. Daraus werden zum Beispiel Autositze oder Bekleidung gefertigt.

Über die DITF

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) sind das größte Textilforschungszentrum in Europa mit mehr als 300 wissenschaftlichen und technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als einzige Textilforschungseinrichtung weltweit decken sie auf einer Fläche von über 25.000 Quadratmetern die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette von Textilien ab. Seit 1921 bearbeiten die DITF alle wichtigen textilen Themenfelder. Die DITF zählen zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet.

www.ditf.de

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung

Prof. Dr. rer. nat. habil.
Michael R. Buchmeiser
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