Covid-19: NMI beteiligt sich an bundesweiter Antikörperstudie

Wie viele Menschen waren in Deutschland bereits mit dem neuartigen Coronavirus infiziert? Das will das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) mit einer neuen repräsentativen Antikörperstudie herausfinden. Dazu werden bundesweit rund 60.000 Blutproben aus diversen Landkreisen untersucht. Gestartet ist die bundesweite Studie im Landkreis Reutlingen, dort nehmen rund 3.000 Probanden teil. Auch das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen (NMI) beteiligt sich an dem Vorhaben: Gemeinsam mit dem HZI untersucht das innBW-Institut NMI die Blutproben mit vier Antikörpertests und einem neuen Nachweisverfahren, das die beiden Forschungsinstitute gemeinsam entwickelt haben. Das neue Verfahren basiert auf einem multiplexen Ansatz und soll dabei helfen, die Grundimmunität in der Bevölkerung genauer zu bestimmen. 

„Multiplex bedeutet in diesem Fall, dass wir auf mehrere Antikörper gleichzeitig testen können. Dadurch sind wir sehr flexibel und können schnell differenzierte Ergebnisse liefern“, erklärt Dr. Nicole Schneiderhan-Marra, Leiterin der Gruppe Biochemie am NMI. Ebenfalls von Vorteil ist, dass durch den multiplexen Antikörpertest Kreuzreaktionen aufgedeckt und die Anzahl falsch positiver Ergebnisse weiter reduziert werden kann.

Die Studie wird über die Dauer von einem Jahr durchgeführt, wobei in ausgewählten Landkreisen zusätzlich vier und acht Monate nach der ersten Erhebung erneut Blutproben genommen und untersucht werden. Die Ergebnisse dieser verschiedenen Querschnittsstudien können helfen, Strategien für Impfungen und andere Präventionsmaßnahmen zu verfeinern. Erste Ergebnisse für den Landkreis Reutlingen werden ab Herbst erwartet.

Über das NMI:

Das NMI betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern erschließt neue Technologien für Unternehmen und öffentliche Forschungsförderer in den Geschäftsfeldern Pharma- und Biotechnologie, Oberflächen- und Werkstofftechnologie sowie Biomedizintechnik. Das Institut mit Sitz in Reutlingen versteht sich als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft: Es arbeitet eng mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen und bedient seit vielen Jahren ein großes Spektrum an mittelständischen und großen Unternehmen. Am NMI arbeiten rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegründet wurde es 1985.

www.nmi.de

NMI

Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland
Markwiesenstraße 55
72770 Reutlingen
Tel.: 07121 51530-0
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