Firewalls schützen Rechnernetze oder einzelne Computer vor Cyberkriminalität, indem sie schädliche Datenpakete aus dem Internet herausfiltern und nur unschädliche Pakete weiterleiten. Die Sicherungssysteme können jedoch selbst eine Sicherheitslücke aufweisen und dadurch zur Gefahr werden. Um das zu verhindern, hat das innBW-Mitglied FZI Forschungszentrum Informatik in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie (KASTEL) ein Konzept für die sichere Kombination von Firewalls entwickelt: Das neue System aus drei Firewalls verschiedener Hersteller und zwei Paketvergleichern ist auch dann noch sicher, wenn eine Firewall manipuliert wurde und versucht, das Netzwerk anzugreifen.
Der Paketvergleicher, ein eigens entwickeltet Hardware-Baustein (in der abgebildeten Grafik "Entscheider" genannt), gibt ein Netzwerkpaket nur weiter, wenn es auch die Mehrzahl der vorherigen Firewalls passiert hat. Da Paketvergleicher eine einfach verständliche Funktionsweise haben, sind sie nicht nur leicht zu implementieren, sondern auch weniger fehleranfällig. Sie dienen deshalb als Vertrauensanker. Das verbleibende Restrisiko aufgrund einer fehlerhaften Firewall ist nun noch weiter minimiert.
Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und praktischer Anwendung. Das Zentrum bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine Karriere. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am Institut interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Das FZI ist eine gemeinnützige Einrichtung.