45 Millionen Euro Förderung durch BMBF für den Zukunftscluster nanodiag BW

Der vom innBW Institut Hahn-Schickard koordinierte Zukunftscluster nanodiag BW ist einer von bundesweit sieben Gewinnern der Clusters4Future-Initiative, dem Exzellenzwettbewerb der angewandten Forschung in Deutschland. Damit wird dem Cluster durch das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht, Forschungsergebnisse aus der Nanoporentechnologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg innerhalb der nächsten neun Jahre in innovative Produkte und Dienstleistungen für die personalisierte Medizin zu transferieren. Neben Hahn-Schickard sind auch die beiden innBW Institute NMI - Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut Reutlingen und das Institut für Lasertechnologien in der Medizin an der Universität Ulm am Cluster beteiligt. Es beteiligen sich außerdem die Universität Freiburg, die Uniklinik Freiburg und die Universität Stuttgart neben 17 Unternehmen aus der Wirtschaft und weiteren Netzwerke am Cluster.

Ziel des Clusters ist es, epigenetische Einflussfaktoren für weitverbreitete Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen besser zu verstehen, früher zu erkennen und besser behandeln zu können. Solche Einflussfaktoren liegen außerhalb des Erbguts und können die Wirkung eines Gens und die Proteinsynthese derart verändern, dass sich Zellen ungehemmt vermehren oder Krankheitserreger schneller in eine gesunde Zelle eindringen können. Zur Klärung dieser Fragestellungen werden Biosensoren benötigt, um Veränderungen einzelner Moleküle zu erfassen. Dazu werden in dem Cluster Nanoporen eingesetzt – Kanäle im molekularen Maßstab. Wandern nämlich einzelne Biomoleküle in eine Pore, verändert sich ihre elektrische Leitfähigkeit. Dies gibt Aufschluss über die Art des Biomoleküls, seine Form oder Sequenz.

Der Koordinator des Clusters und gleichzeitiger Institutsleiter von Hahn-Schickard Professor Felix von Stetten fühlt sich durch die Förderzusage verstärkt in der Mission Technologien aus der Grundlagenforschung in echte Anwendungen zu überführen. Auch der Co-Koordinator Professor Jan C. Behrends vom Physiologischen Institut der Universität Freiburg zeigt sich freudig: „Die Entscheidung von Hahn-Schickard, unsere Nanoporentechnologie zu einem Schwerpunkt für die nächsten Jahre zu machen, hat uns inspiriert und begeistert“.

Am 18. Juli wurden die sieben ausgezeichneten Zukunftscluster vom BMBF, basierend auf der Empfehlung einer unabhängigen und hochrangigen Expertenjury, verkündet. Die ausgewählten Zukunftscluster werden voraussichtlich ab Februar 2023 in die erste von bis zu drei möglichen Umsetzungsphasen starten.

Über Hahn-Schickard:

Hahn-Schickard entwickelt für die Wirtschaft innovative Produkte und Technologien in den Zukunftsfeldern Mobilität, Umwelt und Ressourcen, Gesundheit und Pflege sowie Information und Kommunikation. Neben Kompetenzen in Engineering und Herstellungsprozessen ist der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Spezialist für innovative Mikrofluidiksysteme sowie für Analyse- und Extraktionsverfahren im Bereich Nukleinsäureanalytik, Immunoassays und klinische Chemie. Die Kunden kommen aus der Industrie, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an den drei Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg.

www.hahn-schickard.de

Über das ILM:

Das ILM ist ein Institut der Innovationsallianz Baden-Württemberg, es transferiert Erkenntnisse aus der angewandten Forschung in die Praxis. Dazu bearbeitet es, häufig gemeinsam mit Unternehmen, öffentlich geförderte Projekte und direkte F&E-Aufträge. Die Schwerpunkt-Kompetenzen liegen in den Bereichen „Biomedizinische Optik“, „Optik-Simulation und Mikrooptik“ sowie „Optische Messtechnik und Sensorik“. Diese finden breite Anwendung in unterschiedlichen Geschäftsfeldern.

www.ilm-ulm.de

Über das NMI

Das NMI Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut in Reutlingen ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Es verfügt über ein einmaliges, interdisziplinäres Kompetenzspektrum für F&E- sowie Dienstleistungsangebote für regional und international tätige Unternehmen. Dabei richtet sich das Institut gleichermaßen an die Gesundheitswirtschaft sowie Industriebranchen mit werkstofftechnischen und qualitätsorientierten Fragestellungen wie Fahrzeug-, Maschinen- und Werkzeugbau.
Das Forschungsinstitut gliedert sich in drei Geschäftsbereiche, die durch ein gemeinsames Leitbild miteinander verbunden sind: Die Suche nach technischen Lösungen erfolgt stets nach höchsten wissenschaftlichen Standards. Im Geschäftsfeld Pharma und Biotech unterstützt das NMI die Entwicklung neuer Medikamente mit biochemischen, molekular- und zellbiologischen Methoden. Der Bereich Biomedizin und Materialwissenschaften erforscht und entwickelt Zukunftstechnologien wie die personalisierte Medizin und Mikromedizin für neue diagnostische und therapeutische Ansätze. Im Fokus des Dienstleistungsangebotes steht für Kunden die Strukturierung und Funktionalisierung von Werkstoffen und deren Oberflächen. Im Geschäftsfeld Analytik und Elektronenmikroskopie werden analytische Fragestellungen beantwortet. Über die Landesgrenzen hinaus ist das NMI für sein Inkubatorkonzept für Existenzgründer mit bio- und materialwissenschaftlichem Hintergrund bekannt.

www.nmi.de

Hahn-Schickard Freiburg

Institut für Mikroanalysesysteme

Apl. Prof. Dr. Felix von Stetten
Prof. Dr.-Ing. Roland Zengerle
Georges-Köhler-Allee 103
79110 Freiburg
Tel.: 0761 203-73275

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Standort Ulm
Sedanstraße 14
89077 Ulm


info@hahn-schickard.de
www.hahn-schickard.de

ILM

Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik

Alexander Hack
Helmholtzstr. 12
89081 Ulm
Tel.: 0731 1429-0
info@ilm-ulm.de
www.ilm-ulm.de

NMI

Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen

Prof. Dr. Katja Schenke-Layland
Markwiesenstraße 55
72770 Reutlingen
Tel.: 07121 51530-0
info@nmi.de
www.nmi.de

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