Personalisierte Krebstherapien

Im Forschungsprojekt PRIMO verknüpfen drei innBW-Institute Digitalisierungstechnologien mit medizinischen Tests.

Individuelle Therapien bergen das Potenzial, Krebserkrankungen deutlich besser behandeln zu können. Um auf diesem noch jungen Gebiet Fortschritte zu erzielen, arbeiten Mitarbeiter von drei innBW-Instituten künftig in einem Forschungsprojekt interdisziplinär zusammen. Das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau bezuschusst das neue Forschungsvorhaben mit 3,97 Millionen Euro. Mit der staatlichen Förderung solle der Erfolg von PRIMO bestmöglich gewährleistet werden, teilte Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit. „Jeder Mensch ist einzigartig und jede Erkrankung ist anders und muss damit auch individualisiert behandelt werden.“

Im Zentrum von PRIMO stehen neue Ansätze zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur, der softwarebasierten Automatisierung manueller Prozesse, Machine-learning-Algorithmen und Big-Data-Management, um daraus ein integratives und dynamisches Behandlungskonzept abzuleiten. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) Tübingen werden Methoden der Präzisionsonkologie evaluiert, wie z.B. personalisierte Wirkstofftests mit patienten-abgeleiteten 3D Mikrotumoren in Co-Kultur mit autologen Immunzellen. Darüber hinaus sollen multimodale Verfahren zur simultanen Analytik von Proteinprofilen und genetischen Signaturen gezielt weiterentwickelt und Methoden für das therapiebegleitende Monitoring der minimalen Resterkrankung (MRD) weiter automatisiert werden.

Neue Behandlungskonzepte vorantreiben
Damit sei das Projekt nicht nur hervorragend geeignet, um die Wissensgrundlagen für personalisierte Krebstherapien zu stärken und gleichzeitig den Mittelstand der gut aufgestellten Gesundheitsindustrie in Baden-Württemberg voranzubringen. Auch bilde es einen wichtigen Baustein im Rahmen der baden-württembergischen Digitalisierungsstrategie, so Hoffmeister-Kraut. „Die Gesundheitswirtschaft bietet als mögliche Leitbranche des 21. Jahrhunderts enorme Chancen für die ökonomische Zukunft Baden-Württembergs. Die in der Gesundheitswirtschaft sich bietenden Wachstumspotenziale müssen wir daher in voller Breite angehen, zum Beispiel durch die Stärkung der personalisierten Medizin. PRIMO ist hierfür ein hervorragendes Beispiel“, betonte die Ministerin.

Am Projekt beteiligte innBW Institute sind das NMI, das FZI sowie Hahn-Schickard Freiburg.

innBW

Innovationsallianz Baden-Württemberg

Prof. Dr. Alfons Dehé
c/o Hahn-Schickard
Institut für Mikro- und Informationstechnik
Wilhelm-Schickard-Straße 10
78052 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 943-0
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